Schützenverein "Stoarösl" Waldram e.V.

Chronik


50 Jahre - Schützenverein Stoarösl Waldram

50 Jahre Schützenverein “Stoarösl” e.V.
Wolfratshausen-Waldram

Am 18. Dezember 1957 haben die Herren A. Kellner, Th. Jäger, E. Kohl, R. Duschl und G. Heidl sowie der amtierende Gauschützenmeister H. Plötz und das Bezirksausschussmitglied Hans Guggenberger beschlossen, in Waldram einen Schützenverein zu gründen. Bereits 40 Mitglieder zählt der Verein bei der Gründungsversammlung am 10. Januar 1958. Die gewählte Vorstandschaft setzt sich zusammen aus Alois Kellner, 1. Schützenmeister, Theo Jäger, Stellvertreter, Rigobert Duschl, Schriftführer, Ernst Kohl, Kassier.
Alois Engelhard stellt aus der Siedlerkasse einen auf drei Jahre befristeten Kredit für die Beschaffung eines Zimmerstutzens und eines Standes zur Verfügung. Kurat Dr. Gruber stiftet ein Luftgewehr für die Jugend. Die Mitgliederversammlung am 7. Juni 1958 beschloss dann den noch heute gültigen Vereinsnamen “Stoarösl” und sammelte 63 Silbermünzen, die den Grundstock der Königskette bildeten. Erfreulicherweise traten in der Folge immer mehr Schützen in den Verein ein, so dass die ursprüngliche Schießanlage bald zu klein wurde und deshalb im Dachgeschoss der Gaststätte “Zur Post” ein Schießstand mit 9 Zugständen errichtet wurde.

Auch im sportlichen Bereich ging es bald steil bergauf. 1961 konnten die “Stoarösl”-Schützen erstmals den Stadtpokal erringen und nach weiteren Siegen 1964, 1966 und 1967 ging er endgültig in ihren Besitz über. 1980 wird
unter Regie von Helga Kirmeier das erste Damenturnier in Waldram ausgetragen.

Ein sportlicher Höhepunkt war zweifellos der Sieg von Ludwig Rettinger beim Oktoberfest-Landesschießen 1991, wo er mit einem 34,5-Teiler den Titel des Landesschützenkönigs holte und ein halbes Jahr später in Neustadt an der Weinstraße mit einem 20,5-Teiler auch noch Bundesschützenkönig wurde. Dem hartnäckigen Einsatz von Heinz Lettner ist es zu verdanken, dass am Schützen- und Trachtenfestzug 1992 in München nicht nur eine kleine
Abordnung, sondern der gesamte Verein teilnehmen durfte.

Ein außergewöhnliches Ereignis war das Stadtpokalschießen im Jahr 2005. In diesem Jahr gewannen die Altschützen Weidach und “Stoarösl” Waldram mit der gleichen Ringanzahl von 5.228 Ringen gemeinsam den Stadtpokal. Am
Samstag, den 15. Juli 2006 wurde dann in Weidach dieses Ereignis in Form einer Grillfeier ausgiebig gefeiert. Der Höhepunkt war jedoch die Fahrt der Waldramer Schützen mit Pferdekutsche und Musik von Waldram nach Weidach.

Der Schützenverein “Stoarösl” war schon mehrmals Ausrichter eines Gauschießens. Eine Besonderheit in der Vereinsgeschichte war jedoch ein im Jahr 2007 gemeinsam mit den Edelweiß-Schützen Farchet (deren Patenschaft
für die Fahne wir im Jahre 1981 übernommen haben) durchgeführtes Gauschießen, das in der Farcheter Mehrzweckhalle stattfand.

Seit dem 1. Dezember 1989 befindet sich das Schützenheim der “Stoarösl”- Schützen in den Kellerräumen der alten Volksschule in Waldram. Mit dem Umbau der Kellerräume wurde am 15. Februar 1989 begonnen. 90 Prozent der Schießanlage entstand in rund 4000-stündiger Eigenarbeit der “Stoarösl”- Schützen, wozu Betonabbruch, Holzarbeiten, Montage, Reinigung und Einrichtung zählten. Neben dem Schießstand befindet sich auch ein kleines Stüberl in dem wir uns gerne aufhalten. Die Pläne für das Schützenheim hat Georg Hoffischer erstellt. Die zur Einweihung vom damaligen Bürgermeister Erich Brockard gesprochenen Worte “Die Schützen sind des Staates Stützen” zieren seit damals eine Gedenktafel im Eingangsbereich des Schützenheims.

Jedoch steht nach 20 Jahren in den nächsten Jahren ein Umzug an, weil nach den Umbaumaßnahmen an der Waldramer Volksschule das Schützenheim in der renovierten Schule untergebracht wird, da das derzeitige Grundstück einer anderen Nutzung zugeführt werden soll.

Eines der bedeutendsten Ereignisse in der Vereinsgeschichte war die Weihe der Fahne am 12. Juni 1966 durch Stadtpfarrer Helmut Rogger im Rahmen eines Festgottesdienstes. Die Fahne zählt zu den schönsten Fahnen des Oberlandes, gestickt von den Karmeliterinnenschwestern in Aufkirchen nach vereinseigenen Entwürfen. Paten waren die “Enzian”-Schützen aus Höhenrain, Ehrenprotektor war der damalige Landrat Franz X. Lehmeier und Fahnenmutter Frau Luise Magerl.

30 Vereine aus dem ganzen Landkreis, Schützen- und Trachtenkapellen, Trommlerkorps und Jagdhornbläser nahmen am Festzug und am Feldgottesdienst mit der Fahnenweihe teil. Im Jahre 1997 musste die Fahne restauriert werden und strahlt seitdem wieder im neuen Seidenglanz. Im Jahr 2006 wurde nach 40 Jahren im Rahmen eines feierlichen Zeremoniells die Fahne in der Waldramer Kirche von Herrn Pfarrer Heß erneut geweiht.

Seit dem Jahr 1996 erfolgt die Auswertung der Schießergebnisse über einen Computer, wodurch auch eine bessere Bewertung der Schießergebnisse erfolgen kann und damit ein wichtiger Beitrag zur Verbesserung der sportlichen Erfolge geleistet wird. Insbesondere der intensiven Jugendarbeit und den guten Trainingsmöglichkeiten ist es zuzuschreiben, dass die Schützenjugend bei vielen Schießveranstaltungen, wie zum Beispiel dem Stadtpokalschießen, meist vordere Plätze belegt.

Mindestens ebenso wichtig sind jedoch all jene Vereinsaktivitäten, bei denen nicht der Sport, sondern das gemeinsame “Erleben” im Mittelpunkt steht.
Dazu zählen vor allem die verschiedenen Vereins- und Jugendausflüge, das Lies’l-Abholen am “Ruaßigen Freitag”, das Ostereierschießen, das Sauschießen nach der Sommerpause sowie das alljährlich am Schützenjahrtag durchgeführte Adlerschießen, zu dem befreundete Vereine eingeladen werden.

Adlerschießen am Jahrtag

Seinen generellen Ursprung hat das Adlerschießen bei den Armbrustschützen, bei denen mit einer Vogelarmbrust auf einen am so genannten Vogelbaum befestigten Holzadler geschossen wird. In Waldram wurde das 1. Adler-Schießen am Samstag, den 24. April 1993 durchgeführt und gründete auf einer Idee des damaligen Schützenmeisters Heinz Lettner, der das Adler-Schießen als Traditions-Wettbewerb bei den “Stoarösl”-Schützen eingeführt hat. Es findet gleichzeitig mit dem traditionellen Schützenjahrtag statt, der seit 1973 zum Gedenken an die verstorbenen Mitglieder abgehalten wird.

Der Entwurf und die Fertigungsvorlagen für den Adler stammen von Reinhardt Loy. Der Adler besteht aus Fichten- und Hartholz, der in Form eines zweiköpfigen Adlers in aufwändiger Handarbeit zusammengefügt und mit eingesägten Sollbruchstellen versehen wird. Sieger ist derjenige Schütze mit dem höchsten Gesamtgewicht abgeschossenen Holzes.

Bevor der Adler jedoch zum allgemeinen Abschuss “Vogel frei” gegeben wird, muss als erstes die Krone, dann das Schwert und anschließend der Apfel vom Adler abgeschossen werden, wobei jeder Schütze, der eines dieser Teile vom Adler abschießt eine Prämie erhält. Der Sieger wird auf einem Wanderpokal verewigt und bekommt einen kleinen Holzadler als Andenken.

Waldramer Schützentracht

Neben den internen Vereinsaktivitäten nahmen die “Stoarösl”-Schützen zusammen mit der Fahnenabordnung auch an vielen Veranstaltungen teil, wie zum Beispiel am Festzug im Rahmen der 50-Jahrfeier des Stadtteils Waldram im Jahr 2007.

Rechtzeitig zur 50-Jahrfeier wurde auch eine komplett neue Vereinstracht angeschafft, da die ursprüngliche Vereinstracht nicht mehr nachgekauft werden konnte. Der erste „offizielle“ Auftritt in der schönen und viel gelobten
Tracht war bei der 50-Jahrfeier der Deutschen Jugendkraft Waldram im April 2008.

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